Durch teils unwissenschaftliche und veraltete Bewertungsgrundlagen wird der Duft des Holzes mit gesundheitsschädlichen Emissionen aus anderen Baustoffen gleichgesetzt. Dadurch werden harzhaltige Holzarten praktisch vom Holzbau ausgeschlossen.

Mit dem neuen VOC-Politikbrief „Holz duftet. Falschregulierung stinkt!“ legt der Deutsche Holzwirtschaftsrat (DHWR) eine faktenbasierte Analyse zu den aktuellen Regelungen rund um VOC-Emissionen (flüchtige organische Verbindungen) aus Holzprodukten vor. Das Papier zeigt, wie dogmatische und teils unwissenschaftliche Vorgaben den Holzbau behindern und den Klimaschutz im Bausektor ausbremsen – und warum ein pragmatischer, wissenschaftlich fundierter Umgang mit VOCs notwendig ist. 

Das zentrale Problem: Statt den natürlichen Duft des Holzes als charakteristisches Merkmal zu würdigen, wird Holz durch unsachliche Richt- und Grenzwerte systematisch diskriminiert. Zahlreiche Holzarten, etwa Kiefer, verschwinden dadurch zunehmend vom Markt. 

Anhand von drei sogenannten VOC-Hürden verdeutlicht der DHWR, wo die Fehlregulierung ansetzt. Die erste betrifft die Anforderungswerte für die Innenraumluft: Summenwerte wie der TVOC-Wert werden trotz fehlender toxikologischer Relevanz als Qualitätsmaßstab verwendet und führen zu einer systematischen Benachteiligung von Holzbauprodukten. Die zweite Hürde liegt in Zertifizierungen und öffentlichen Ausschreibungen, die wissenschaftlich nicht fundierte Anforderungen übernehmen und damit Holzprodukte faktisch ausschließen, obwohl ihre Emissionen nachweislich unbedenklich sind. Die dritte Hürde betrifft die Anforderungen an die Geruchsbildung in Innenräumen. Hier warnt der DHWR vor neuen bürokratischen „Geruchsleitwerten“, die weder praktikabel noch wissenschaftlich sinnvoll sind. 

Der DHWR fordert daher einen neuen, faktenbasierten und pragmatischen Umgang mit VOC-Emissionen. Holz müsse als natürlicher Baustoff anerkannt werden, dessen Duft kein Risiko, sondern ein Ausdruck seiner Natürlichkeit ist. Nur so kann der Holzbau sein Potenzial für den Klimaschutz entfalten. Über die im VOC-Politikbrief integrierten QR-Code stehen weiterführende Informationen, wissenschaftliche Hintergründe und ergänzende Positionspapiere zur Verfügung. Sie geben Fachleuten aus Politik, Verwaltung und Bauwesen vertiefte Einblicke in die Argumentation und zeigen Wege auf, wie Regulierung und Klimaschutz in Einklang gebracht werden können.