Berlin, 17.07.2023. Die Bundesländer sollten ihren Absichten zur Stärkung des Holzbaus nun auch konkret Taten folgen lassen. Das ergibt sich aus dem Positionspapier „ Akute Hemmnisse für den Holzbau beseitigen”, das der Präsident des Deutschen Holzwirtschaftsrates (DHWR), Erwin Taglieber, und der Präsident des Landesinnungsverbands des Bayerischen Zimmererhandwerks (LIV), Peter Aicher, Mitte Juli dem bayerischen Bauminister Christian Bernreiter übergaben. Darin erinnert der DHWR an die 2019 von den Bauministern der Länder verabschiedete Resolution, in der unter anderem auf die großen Chancen des seriellen Bauens mit Holz betont wird. „Leider bestehen drei Jahre nach dieser Resolution immer noch maßgebliche regulatorische und verwaltungsstrukturelle Hürden, die gerade den mehrgeschossigen Wohnungsbau in Gebäudeklasse 4 und 5 hemmen”, moniert der DHWR. Die baurechtliche Komplexität überfordert oftmals nicht nur Planer und Bauausführende, sondern gerade auch Genehmigungsbehörden. 

Die Kernforderung in dem neuen, fünfseitigen Papier lautet darauf, „die Zulässigkeit der Erteilung allgemeiner, bauaufsichtlicher Bauartgenehmigungen (aBGs) zu prüfen und hinreichend zu begründen”. Unabhängig von der Frage der Zulässigkeit von aBGs ergibt sich laut dem Papier akuter Regelungsbedarf. Gefordert wird unter anderem, durch geeignete Ausbildungs-, Fortbildungs-, Rekrutierungs- oder vereinfachte Anerkennungsmaßnahmen die Anzahl der Fachprüfer Holzbau kurzfristig zu erhöhen, sodass in jedem Bundesland eine dem politischen Ziel (Anteil Holzbau im Wohn-, Gewerbebau) genügende Anzahl an Prüfern verfügbar ist. 

Gefordert wird auch, die aBGs in Fällen von bereits geregelten Bauarten kurzfristig abzuschaffen und Genehmigungsbehörden sowie Prüfende durch geeignete Hinweise mit einer rechtssicheren Entscheidungs- und Handlungsgrundlage auszustatten. 

Darüber hinaus mahnt der DHWR an die Adresse der Länder unter anderem an, die im Juni beschlossene Holzbauinitiative des Bundes zu unterstützen. Auch sollten die Länder in Abstimmung mit dem Bund eigene Maßnahmen auflegen. 

Das vollständige Positionspapier ist hier zum Download verfügbar: Positionspapier: Akute Hemmnisse beim Bauen mit Holz

 

Bild:
von links nach rechts: Erwin Taglieber, Präsident des Deutschen Holzwirtschaftsrates (DHWR) – Christian Bernreiter, Bayerischer Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr – Peter Aicher, Präsident des Landesinnungsverbands des Bayerischen Zimmererhandwerks (LIV)

Bildquelle: Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks (LIV)

 

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Alexander Knebel
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Über den Deutschen Holzwirtschaftsrat (DHWR)
Am 13. Juli 1949 gründeten zehn Verbände der Holzwirtschaft in Wiesbaden den „Holzwirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebiets“. Der Deutsche Holzwirtschaftsrat vertritt heute über seine Mitgliedsverbände 70.000 überwiegend mittelständische Betriebe, die mit 650.000 Beschäftigten einen jährlichen Umsatz von 120 Milliarden Euro generieren. Die Dachorganisation der deutschen Holzwirtschaft deckt damit die gesamte Wertschöpfungskette des Rohstoffes Holz ab. Diese reicht vom Waldholz, das von der Säge-, Holzwerkstoff- sowie Zellstoff- und Papierindustrie bearbeitet wird, über die Weiterverarbeitung von Holz und Holzprodukten in der Möbel- und Packmittelindustrie, in der Pelletproduktion sowie in den Handwerksbetrieben und im Holzbau bis hin zum Vertrieb durch den Handel. Der Kreislauf schließt sich durch das Recycling von Altpapier und Holz.